Bolivianische Kindergesichter 26

Diese beiden Mädchen müssen leider in einem Kinderheim leben. Relativ eingesperrt, sie dürfen nur für die Schule und für die Kirche heraus. Eines der beiden Mädchen ist das dritte von vier Mädchen, die der Vater – natürlich mit verschiedenen Frauen, wie könnte auch das hier je anders sein – gezeugt und dann ins Heim abgeschoben hat. Von regelmässiger Arbeit, Ehre und Anstand hat er wohl nicht so viel gehalten. Nur sein fünftes Kind, einen Jungen, hat er bei sich behalten. So ist diese Macho-Haltung hier.
Das Dollste war allerdings, dass er über seine Älteste (sie hat das Heim volljährig verlassen und arbeitet ganztags, auch, um ihr Baby zu versorgen – und da kam der „liebende“ Vater plötzlich wieder an) hier bei mir anfragen liess, ob ich ihm bei der Finanzierung einer Operation helfen könne, er habe Krebs, der rausgeschnitten werden müsse. Als Gelegenheits(schwarz)arbeiter hat er natürlich auch keine Krankenversicherung.
Konnte ich leider nicht, war gerade nicht ein Cent übrig.
Zweite Begründungsebene:
So weit kommt das noch, ich sorge dafür, dass seine (!) Mädchen wenigstens ein bisschen soziale Teilhabe, eine schöne Kommunion und gute Sachen auf dem Leibe haben, weil dieser faule, ehrlose Fremdbeschämer nichts anderes als sich sinnlos vermehren kann, und dann auch noch hier betteln.
Hoffentlich bekommt er so, was er verdient, ich werde da auch in ähnlichen Fällen (und die gibt es hier leider zuhauf) keine Milde walten lassen.