NICHT den Knopf drücken! NICHT!!!

Gut, nicht das allerneueste Bild, aber gerade wieder aktuell.
Auf (berechtigte!) Nachfragen: die Adoptivfamilie wird NICHT von Spenden finanziert. Nicht ein Pfennig / Cent / sonstwas. Das MUSS Ehrensache sein und bleiben. Was natürlich nicht immer zu trennen ist: meine Adoptivtöchter waren früher Heimkinder und waren damit durchaus im regulären Spendenkreis. Und sie machen heute in den Projekten mit, wieso denn auch nicht, fahren mit nach Candelaria (nicht immer, aber eben dann, wenn sie wollen), machen Musik, spielen mit den anderen Volleyball usw. usw. Das ist gut so. Wir erziehen hier gewiß keine Unmenschen, die vergessen, wo sie hergekommen sind. Verspreche aber trotzdem: zahle lieber aus meiner eigenen Tasche, wenn es unmöglich ist, Ausgaben zu trennen. Fühlt sich eh besser an, und wir verhungern ja nicht gleich. Luxus braucht in diesem Land ja ohnehin keine/r. Was wohltuend sein kann.

Jetzt zum Foto: Veronica, Tochter Nummer 3, damals noch im Heim (etwa 12 Jahre alt, heute nun auch schon 14) hat eine Sekunde vor der Aufnahme gefragt: „Lustig, der rot leuchtende Knopf. Darf ich den drücken?“

Antwort war etwa:

„Mäuseken, NEIN!!! Nicht drücken!! Erkläre Dir später den Unterschied zwischen Übungsbetrieb und Konzertbetrieb, versprochen, aber jetzt nimm den Finger da weg!!!“

Schön. Vero wäre ja nicht meine Tochter, wenn sie jedem Anwurf einfach so gehorchen würde.

Sie dachte vier Sekunden nach.

Dann drückte sie den Knopf.

Es dauerte nur wenige Stunden, überall Entschuldigung und Abbitte zu leisten. Das explodierte Einfachglas-Fenster würden wir schnell ersetzen (haben wir gemacht). Und Anai, rechts im Bild an der Gitarre, versicherte, dass das Klingeln im Ohr schon stark nachlasse.

Wenn Du Töchter hast, die Du wie ein Idiot abgöttisch liebst, braucht Du eigentlich keine anderen Abenteuer mehr. Als wortkarger Forscher allein die Salzwüste durchstreifen? Dafür bist Du vor der Tagesschau schon zu müde. Heldentum war gestern. Um 22:30 Uhr stupst Dich Dein Hund besorgt an, ob da noch Leben drin sei. Gemerkt hast Du das nicht – das erzählen Dir Deine giggelnden Bestien genüßlich am nächsten Tage…

Die kann man nur liebhaben, diese wunderbaren kleinen Nervensägen. Ein Leben ohne sie? Was soll das denn, bitteschön, für ein Leben sein?

Vielleicht wird die vierte, die kleine Brenda, ja mal etwas ruhiger.

Wer´s glaubt……