Regen- und Nebelwald im Amazonas-Zuflußgebiet. Gibt es alles im Norden Boliviens. Abenteuer und Naturentdeckung pur. Natürlich mit unseren Kindern
Villa Tunari, Städtchen im Urwald von oben
Klassische Wurzelform im Regenwald. Die Humusdecke ist dünn (und empfindlich). Da müssen die Baumriesen beim Streben zum Licht eben Brettwurzeln ausbilden
Das ist der Original-Marterpfahl der Indios. Der birkenähnliche Baum beherbergt Rote Waldameisen. Wer daran gebunden wird, schwillt aufgrund der Bisse innerhalb von Minuten an. Nach 30-45 Minuten tritt der Tod ein. Da gesteht man dann schon mal lieber
Ab hier: Fortbewegung im Urwald
Die jungen Hüpfer sind da rumgehoppelt, als wär´s nix. Der ältere Herr auf diesen Fotos zehrte von alten Infanterie-Ausbildungen in Bonnland/Hammelburg, auch wenn die schon 4 Gramm und 3 Minuten her sind
Ab hier: Tierchen im Urwald, teils sehr schön, teils ungewöhnlich groß, teils sehr giftig
Spannweite leicht 30 cm
3 x so groß wie eine deutsche Wespe
Wie in diesem BLOG schon vorgestellt, glauben wir, dass bei den großen Taranteln Schwarz, Orange und ein Zimt-Ton dominieren. Weiße oder Blaue haben wir jedenfalls noch nicht gesehen. Diese wohl sehr alte Dame (eine Theraposa blondi) ist nur noch sehr gemächlich unterwegs, daher ist die Hand daneben keine Heldentat. Sie ernährt sich z.B. von Großinsekten und Vogelküken, die aus dem Nest gefallen sind, aber gerade noch leben (Taranteln sind wohl KEINE Aasfresser). Größere Spinnen – die wohl auch deutlich aggressiver gegen den Menschen sind – wurden bislang nur in Laos gesehen – aber nicht vom Körper her, sondern wegen längerer Beine. Hier wird auch endlich mal plastisch, was die vielgelesene Beschreibung „männerhandgroßer Körper – ohne Beine“ bedeutet. Mir jedenfalls hat diese Beschreibung vorher KEIN angemessenes Bild vermittelt. Jetzt dann doch
Eines der giftigsten Insekten überhaupt: die kinderhandgroße Vibora
Der blaue Satz ist FALSCH, soll aber hier stehen bleiben als mahnendes Beispiel, wie schnell ein armes Tier verunglimpft und zu Unrecht getötet werden kann. Es handelt sich um eine männliche Dobson-Fliege (Corydalus Cornutus). Die Weibchen haben die verlängerten Kiefer-Greifer nicht. Der Biss ist schmerzhaft, aber ungiftig. Die Tiere greifen auch nicht unbedroht von selbst an. Panisches Tothauen ist also wieder einmal daneben – leider geschieht es, geschah auch mit diesem armen Männchen
Gottesanbeterin bei der Frühstücksmesse am Tisch. Mein Hinweis, ich sei Lutheraner und nicht allzu fromm (typischer Preuße), hat das würdig-hoheitliche Tier nicht gestört. Möglicherweise bevorzugt sie die Ökumene. Von den Tieren konnten wir eben schon immer etwas lernen.
Verursacht Schmerzen wie bei lebendigem Leibe verbrennen: die 24-Stunden-Ameise. Heißt so, weil es 24 Stunden lang brennt, dann lässt es nach, sofern man nicht vor den Bau gefallen ist und andere Mitbewohner eine Fortsetzung sicherstellen. Links unten die Sichtmündung meines Fernglases. Die sind schon recht groß. Man kann sie also sehen und meiden. Außer nachts.
Wenn es nachts schnuffelt und kruschtelt, dann kann es auch ein Gürteltier sein
Wie, Deine Sitzbank. Halt die Klappe. ICH wohne hier seit Anbeginn aller Tage. Du nicht.
Wo er Recht hat, hat er nunmal Recht Boa Constrictor – hier ein 3,72-Meter-Exemplar. Noch größer und kräftiger wird nur die Große Anakonda. Die liegen aber nicht so herum, sie brauchen für ihre weit über 100 kg Gewicht Wasser / Sümpfe zur Fortbewegung. Meistens erschnüffelt man sie nur, weil ihre Exkremente streng nach Ammoniak riechen. Hatte einst eine Begegnung in Panama, auf einer Holzbrücke im Sumpf. Es roch. Eine Bewegung im Wasser. „Kuck, da ist sie, und da hinten ist noch eine! Nein, das ist der Schwanz…“ Man neigt dann schon dazu, friedlich seiner Wege zu gehen. Die Anakonda ist übrigens auch eine Boa. Nur et-was größer.
Anakonda. Natürlich ist das Bild eine Fälschung. Ist nicht von mir, damit wollten sich einige wichtigmachen. Das Tier ist unscharf, der Rest ist scharf, kann nicht sein. Aber sie ist in der Realität nicht wenig furchterregender. Und eben nicht klein. Ihre Würgekraft ist brutal.
Villa Tunari liegt nur auf 130 Meter Höhe. Auf 2.500 Metern (nur knapp zwei Stunden Fahrt von VT! Streckenprofil: Cochabamba 2.300 m, Waquanqi 3.700 m, danach runter bis Chapare auf 230 m. Fahrtzeit insgesamt gemütlich: vier Stunden) wird der Regenwald zum dichtbegrünten Nebelwald in den Wolken, hier bei einem befreundeten Forellenzüchter: