Corona – Update / es wird weitergebaut, was soll’s

Nachdem wir jetzt 98 Tage in diverser Quarantäne gelebt haben, vollzieht das Departament Tarija (Grenze zu Argentinien) den nächsten radikalen Schritt: Die totale Selbstisolation. Nichts geht mehr, alles zu und weder raus noch rein. Nur Samstags von 7:00-12:00 dürfen die Menschen mit gerader Ausweisnummer zum Einkaufen auf die Strasse und am Sonntag diejenigen mit ungerader.
Das Departament Tarija hat heute bei 450.000 Einwohnern 239 Positive und eine Sterberate von 3,34 %. Für Europäer scheinen die harten Massnahmen möglicherweise überzogen, aber man muss wissen, dass es im gesamten Departament nur 10 Beatmungsgeräte gibt. In Gesamt-Bolivien (11.000.000 Einwohner) ist die Sitution dramatisch: 23.512 Infizierte und insgesamt 740 Verstorbene. Schwerpunkte sind Santa Cruz (mit Abstand), Beni, Cochabamba und La Paz. Bemerkenswert ist, dass die Todesopfer meist jüngere Menschen sind, Ärzte, Krankenhauspersonal, Polizisten, Militär, Lehrer und Journalisten. Erstaunlich, wie ein grosser Teil der Bevölkerung, der ohne jegliches Einkommen vergetiert, bisher stoisch und diszipliniert sich und die anderen schützt und dabei auch noch solidarisch das fehlende soziale Netzwerk durch Eigeninitiativen ersetzt. Auch bei uns bleibt es dabei: nur an einem Tag nach Endnummer im Personalausweis für Besorgungen raus, keine Reisen aus der Gemeinde und in die Gemeinde (ZiehTöchter bleiben unsichtbar). Aber: Händler dürfen auch ans Haus liefern! Vom Lastwagen runter, Mundschutz, Abstand, Gummihandschuh, Geldübergabe abgezählt im Umschlag, empfohlen besser Bank an Bank, aber es hat ja nicht jede/r Onlinebanking oder auch überhaupt nur ein Konto….

Das ist das neue Deposito vom September. Die brutale Sonne und der Schlagregen (alles normal, kein Klimawandel insoweit) haben die neue Latexfarbe an der Wetterseite unten schon halb weggefräst. Da wieder Baumaterial kommt, jetzt die Lösung:

Laja!(sprich: Lacha), Schiefersplittermaterial, das beim Ton-Abbau entsteht und schon seit jeher hier für rustikale Bauverzierung genutzt wird – aber eben auch deutlich sonnen- und regenresistenter ist als alles andere…

Hübsch oder hübsch? Bald geht´s weiter…