Zur Ehrlichkeit gehört auch das dazu

Das ist unsere Deysi, oben in Cochabamba, ehemaliges Heimkind aus der CIUDADELA. 20 Jahre alt (Nachtrag: seit dem 30.9.2022 21 Jahre). Treue BLOG-Folgende kennen sie schon lange. Jetzt schon zwei Kinder, der Junge geht schon in die erste Klasse, das Mädchen in den Kindergarten. Und nun schon wieder im 5. Monat schwanger.
Jedes Kind ist von einem anderen Erzeuger, zwingen Sie mich bitte nicht, bei dem Gelumpe von „Vater“ zu sprechen. Und der jetzige – wie könnte es anders sein – hat auch schon den langen Fuß gemacht.
Klartext.
Betreibe kein Kloster und bin auch nicht so naiv zu glauben, daß man sich in der Pubertät nicht unsterblich verliebt und dann nicht auch alles ausprobieren will. Was wir hier gegen unerwünschte Folgen tun, ist klare Aufklärung über VERHÜTUNG. Und das mit einem gewissen Nachdruck, ab sofort verliert jede, die hier in der Ausbildung ist und schwanger wird, ihren Platz hier. Kann doch wohl nicht so schwer sein! Zumal hier bestimmte Verhütungsmaßnahmen für die jungen Damen vom Staat bezahlt werden, um genau den Mist mal zu vermeiden. Die minderjährige, alleinerziehende Mutter ohne Geld und Perspektive ist in Bolivien leider kein Ausnahmephänomen.
Die Realität sollten Sie allerdings auch kennen.
Der XY süßraspelt herum „wenn Du mich wirklich liebst, brauchen wir kein Kondom“ oder „Kondome benutzen nur Huren“. Und die dumme Nuß vergißt alles, was sie hier gelernt hat, und sinkt offen dahin. Alle Geschlechtskrankheiten inklusive frei Haus, denn der faule Stumpen hat seine „Männlichkeit“ ja gerne schon in diesen 5-EUR-Bordellen am Stadtrand bewiesen. Was da abgeht, kann ich Ihnen leider weder aus persönlichen noch aus wissenschaftlichen oder journalistischen Erfahrungen schildern. Hörensagen reicht mir schon zum Abwinken. Diese Tore zur Hölle sind so abstoßend, daß man 50 Meter davor schon Angst hat, von einer versifften Heroinnadel bedroht zu werden, die ein paar Dollar herauszupressen versucht.
Immer schön weiträumig drumherumfahren.
Deysis zweites Kind kommt aber aus einem solchen Milieu.
Da habe ich sie 2017 noch herausgerettet, nur mit dem, was sie am Leibe hatte, und dem damals noch sehr kleinen Sohn. Dann wurde das Zuhälterpack auch noch zudringlich, allerdings nicht lange. Habe da GANZ wenig Mitleid.
Und dann lief sie wieder weg, geregelter Tagesrhythmus und Deutsch lernen für einen guten Posten im Tourismus, das war alles nichts. Und jetzt das.
Wir haben tolle Erfolge mit anderen jungen Damen. In der Richtung muß es weitergehen. In jedem Gefecht verlieren wir halt auch einmal. Auf lange Sicht zählen aber sozusagen die Gebietsgewinne