Unser Kindergarten ist durchgestartet!

Obwohl mitten im Jahr begonnen, gab es gleich mehrere Interessenten, und es melden sich immer noch mehr.
Das liegt an unserer Flexibilität, die niemand anders hier aufweist.
Wir haben morgens und nachmittags geöffnet. Neben den internen Kindern, die hier kostenlos betreut werden, um der Mutter für ihre Ausbildung den Rücken freizuhalten (das war ja die Grundidee), kommen auch Externe, die den üblichen Preis hier zahlen. Das Geld geht komplett an das Erzieherinnenteam, die damit neben einem Kindergarten auch ein Unternehmen führen lernen. Die Kinder kommen, wann die Eltern es brauchen, halbtags, ganztags oder auch nur tageweise. Wir nehmen auch ältere Kinder, die schon in der Schule sind, und helfen ihnen bei den Hausaufgaben. Zudem gibt es hier auch Umgang mit Tieren, Pflanzenkunde, Astronomie und Musik

„Mädchen gehen immer zusammen auf´s Klooooo!“
Sie werden es glauben müssen: auch das ist in Bolivien nicht anders.
Foto von Sonia, ich gehe da nur zu Reparaturzwecken hin

Und auch weitere Großspender werden hier noch verewigt werden.
(Und die kleinen Schreibfehler hier werden liebevoll berichtigt. Unser freihändiger Kunstmaler bekommt immer Schweißperlen auf die Stirn, wenn er die deutsche Sprache sieht. Alles ganz sympathisch)
Daaaanke!

Guapurú

Während der Monatsabschlußarbeiten mit unserer Coordinadora kam deren Tochter und brachte frischgepflückte Guapurú, von unserem Baume hier. Diese kirschähnlichen Früchte wachsen direkt am Stamm und sind wild umwuchert, aber kleine Menschen kommen da gut ran. Sie haben weißes, süßes Fleisch und eine bittere, vitaminreiche Schale, und zudem 1-3 kleine Kerne, die die Hühner sehr lieben. Es kommt nichts weg

Lara (6) zeigt uns, wie sie sie ißt. Sie saugt nur das weiße Fleisch aus und läßt Schale und Kerne den Hühnern. Ich zB esse die Schale mit. Erinnert an Stachelbeeren. Hat Lara auch probiert und ißt jetzt eine mit und eine ohne. Pfiffig, die Lüttje

Und bald kommen auch ihre „großen“ Zähne (die „Zweiten“ sozusagen)

Conos de capitulación

Wenn sie die roten Hütchen vor den Tanksäulen aufstellen, braucht man gar nicht erst in die Tankstelle hineinzufahren. So geht das jetzt hier schon wieder seit Wochen.
Hier in der Nachbarstadt Mairana

Wichtige Einkäufe

Kinder wachsen eh aus ihren Schuhen heraus, die Großen laufen ihre Schluppen schon mal durch. Diese Gummidinger sind hier auf dem Hof das Praktischste. Ob Fliese, Schiefer, Gartenerde oder Dusche – gehen immer

Was, Luana hat sich mit ihren zwei Jahren ein altes Smartphone gekauft?
Nein, hier geht es um ihren Stuhl. Leicht zu reinigen, aber stabil. Die schweren Holzstühle waren auch nicht so beweglich

 

Treibstoffkrise

Schlangen bis zum nächsten Wohnviertel. Bolivien hat 30% zu wenig Treibstoff für die Bevölkerung. Weil in blödsinnigem Antiamerikanismus oben in La Paz Dollar und Gold zum Fenster rausgeworfen wurden. Mit der in sich wertlosen, nicht konvertiblen Währung des Landes kann international nichts bezahlt werden, die ist außerhalb Boliviens eher ein Stück Klopapier. Hier gibt es keine Schiene oder Binnenschiffahrt, alles läuft auf alten Karren über die Straße.Und im Moment läuft es eben nicht.
Das wird noch lustig.
Wie in Venezuela

Quelle: El Deber App