Das Beste draus machen

Prima, es hat angefangen. Wir treffen uns wenigstens hier im Ort täglich, jung und alt, Nationen bunt gemischt, und lassen die ganze Spaßbremserei mal beiseite

So sieht es aus, wenn eine hübsche Latina Mexiko-Polen schaut. Daneben kann man es aushalten. Zumal die junge Dame (Ende 20 und eine unserer Hotelbesitzerinnen hier – ein liebevoll gestaltetes großes Gartenhotelgrundstück) mit Kenntnissen über die Mannschaft Mexikos beeindruckt hat. War froh, da wenigstens noch einiges über Polen beisteuern zu können….
Übrigens ja hinterher ein komisches Null zu Null. Das wurde dem Spiel BEIDER Mannschaften nicht gerecht. Wir haben es trotzdem alle mit Fassung getragen.
Lieblings-Bedienung war auch heute wieder Tochter Elvira. Im Moment ist der Trinkgeld-Pott täglich gut gefüllt. Auch prima

Frühling geht, Streik bleibt, Fuerte brennt, WM kommt

Hat sozusagen noch gefehlt. Seit gestern Nacht Buschfeuer rund um unser Weltkulturerbe. Auch dieser November ist wieder sehr heiß und trocken. Streik geht weiter, Tag wieviel zähle ich nicht mehr. Aussichtslos. Morgen fängt die Fußball-WM an, alle hier brauchen was zum Freuen. Schauen das zusammen auf Großbildwand im Boheme

Generalstreik nutzen und ab in die Wildnis

Die vorigen Beiträge waren mir zu düster für den BLOG. Obwohl nun einmal leider wahrheitsgemäß über diesen Generalstreik zu berichten ist. Heute ist schon Tag 24 oder 25, man kann nicht einmal mehr richtig zählen. Trotzdem, unbedingt mal was Positives. Wir sind einfach in die herrliche Natur zum Baden rausgefahren. Dauert so zwei Stunden, dazu kommt man ja im Normalbetrieb zu selten

Trotz herrlicher Erfrischung in schönster Natur: uns Weißbroten macht die fast senkrechte Sonne des Novembers auch mit SUN-BLOCKER Stufe 70 schön zu schaffen, in Wasser und weißem Sand noch einmal mehr. Na gut, vor der Krebsröte dann wieder in Ruhe nach Hause…

… und Elvira im wilden Gelände Autofahren verbessern lassen. Wenn sie das beherrscht, ist Fahren auf normalen Straßen, rückwärts einparken und Co. ein Gähner

Kein Kommentar, lesen Sie es doch bitte einfach, Übersetzung unten

Propuesta para el cabildo del domingo 13 de noviembre de 2022

1) Dar 24 hrs de plazo al gobierno para fijar la fecha para el censo 2023.
2) En caso de no tener respuesta, Santa Cruz aplicará la desobediencia civil al estado boliviano, rumbo a su propio federalismo.
3) Tras la desobediencia civil, convocar a un referendo departamental, para reafirmar, mediante el voto, y los cruceños avalemos jurídicamente un estado federal.
4) La desobediencia civil se aplicará hasta que el estado boliviano acepte constitucionalmente un estado federal en Santa Cruz.
La desobediencia civil se aplicará de la siguiente forma:
• Cierre de todas las oficinas de Impuestos Nacionales en Santa Cruz.
• Toma y control de los campos de hidrocarburos ubicados en el departamento de Santa Cruz.
• Toma y control de todas las instituciones controladas por el estado boliviano.
5) Todas las empresas privadas de Santa Cruz, mientras dure el conflicto, dejarán de pagar impuestos, hasta que el estado boliviano acepte legalmente lo exigido por Santa Cruz.
6) Respaldar a nuestros líderes y empresarios privados en caso de amedrentamiento por parte del estado boliviano.
7) Los policías y militares radicados en Santa Cruz, tendrán dos opciones, pasar bajo el mando del gobernador departamental ó abandonar el departamento cruceño en caso de no estar de acuerdo.
8) Cualquier acción policial o militar dentro de Santa Cruz contra la desobediencia civil, tendrá reacción inmediata de todo el pueblo cruceño, en defensa propia.
9) Si el estado boliviano insiste y pretende un ataque (por las medidas tomadas) a Santa Cruz, será declarado como una guerra a los cruceños y nos declararemos Independientes de Bolivia.
10) Al declararnos independientes, Santa Cruz tomará Beni y Pando, para liberarlos del estado boliviano.

Übersetzung:

Vorschlag für die Volksversammlung am Sonntag, 13. November 2022.

1) Geben Sie der Regierung 24 Stunden Zeit, um das Datum für die Volkszählung 2023 festzulegen.
2) Wenn es keine (entsprechende) Antwort gibt, wird Santa Cruz zivilen Ungehorsam gegen den bolivianischen Staat anwenden und auf seinen eigenen Föderalismus zusteuern.
3) Mit dem zivilen Ungehorsam wird ein Referendum einberufen, um durch die Abstimmung zu bekräftigen, dass die Menschen in Santa Cruz einen föderalen Staat legal unterstützen
4) Ziviler Ungehorsam wird angewandt, bis der bolivianische Staat einen föderalen Staat in Santa Cruz verfassungsrechtlich akzeptiert.
Ziviler Ungehorsam wird wie folgt durchgeführt:
• Schließung aller nationalen Finanzämter in Santa Cruz.
• Beschlagnahme und Kontrolle der Öl- und Erdgasfelder im Departement Santa Cruz.
• Beschlagnahme und Kontrolle aller vom bolivianischen Staat kontrollierten Institutionen. (Anm.: Also auch die Raffinerien. Damit käme der Verkehr im Hochland nahezu zum Stillstand)
5) Alle Privatunternehmen in Santa Cruz werden, solange der Konflikt andauert, keine Steuern mehr zahlen, bis der bolivianische Staat rechtlich akzeptiert, was von Santa Cruz gefordert wird.
6) Unterstützen Sie unsere Führer und Privatunternehmer im Falle einer Einschüchterung durch den bolivianischen Staat.
7) Die in Santa Cruz stationierte Polizei und das Militär haben zwei Möglichkeiten: sich unter das Kommando des Departamentsgouverneurs zu stellen oder das Departement Santa Cruz zu verlassen, wenn sie nicht einverstanden sind.
8) Jede polizeiliche oder militärische Aktion innerhalb von Santa Cruz gegen zivilen Ungehorsam wird eine sofortige Reaktion aller Einwohner von Santa Cruz zur Selbstverteidigung nach sich ziehen.
9) Wenn der bolivianische Staat darauf besteht und einen Angriff (aufgrund der getroffenen Maßnahmen) auf Santa Cruz beabsichtigt, wird dies als Krieg gegen die Bevölkerung von Santa Cruz gesehen und wir werden uns für unabhängig von Bolivien erklären.
10) Wenn wir uns für unabhängig erklären, wird Santa Cruz (die Bundesländer, Anm.) Beni und Pando einnehmen, um sie vom bolivianischen Staat zu befreien.

Es radikalisiert sich…

Diese unverhohlene Gewaltdrohung kursiert unten in der Stadt Santa Cruz gegen die „traidores“ (Verräter), die den Generalstreik nicht mitmachen. Schlußsatz: Diejenigen, die den Generalstreik nicht mitmachen, denen wird die Stadt Santa Cruz Respekt davor lehren
Mitte: Restaurants, Kneipen, Geschäfte etc, die ab jetzt offen sind, werden von uns allen geschlossen.

Derweilen konnte ich heute zum ersten Mal seit dem 24.10. wieder tanken. Unsere pfiffige Tankstelle hat entgegen der Vertragslage Tanklaster aus einer anderen Richtung kommen lassen. Gut, wieder nur solange der Vorrat reicht – aber wir haben jetzt wieder 120 Liter Sprit in Tank und Reserve, und die Nachbarn auch alle. Reicht (bei uns) bei kluger Einteilung locker bis Jahresende. Jetzt ist nun mal nicht die Zeit für verschwenderische Ausflüge durch das ganze Land

Tag 15 des Generalstreiks

Mal wieder das typische Kindergarten-Polittheater von Ignoranten hier, die sicher sonstwohin gehören, aber bestimmt nicht in eine politische oder sonstige Führungsposition. Auf dem Bild Riesenschlangen vor unserer einzigen Tankstelle in Samaipata, weil sich das Departamento (= Bundesland) im Generalstreik befindet. Es geht um die Volkszählung. Nicht wie in Deutschland, dagegen. Nein, DAFÜR, aber volle Pulle! Denn mangels Meldewesen oder sonstiger durchdachter Organisation hat hier niemand eine Ahnung, wo eigentlich wie viele Menschen leben. Aber passenderweise werden die Sitze im Parlament und die Steuern paritätisch nach Einwohnerzahl verteilt. 2022 wäre verfassungsmäßig also wieder eine Volkszählung drangewesen. Die für Santa Cruz günstig ausgegangen wäre, denn wir erleben hier permanenten Zuzug, während die Menschen aus den rückständigen Sozialistenzentren im Hochland schreiend weglaufen. Es geht um nicht weniger als etwa eine Million Einwohner, die Santa Cruz heute mehr als in 2012 haben dürfte. Bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 11 Millionen in Bolivien alles andere als ein Pappenstiel! Insofern sehr verständlich. Die MASISTAS, also die chronischen „sozialistischen“ Wahlbetrüger rund um Evo Morales, derzeit an der Macht, haben die Volkszählung nicht durchführen lassen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Wenn Santa Cruz tatsächlich auf knapp 3,5 Millionen kommt, sind deren Felle da oben nicht nur am Schwimmen, sondern sozusagen schon in der Stromschnelle aufgelöst.
Trotz allem trifft diese Blockiererei weniger die korrupten, vollgefressenenen Politiker da oben in La Paz, die sich eh alles erlauben, sondern die ohnehin schwache Wirtschaft und natürlich die Ärmsten. Alles wird sofort teurer, Schwarzmarkt und Tauschhandel blühen, und wenn es keinen Sprit gibt, rollt nichts und die Versorgungswege veröden. Schiffe und Züge gibt es ja nicht im Hochgebirge. Unsere Mädchen oben in Cochabamba stöhnen. Das Material, das sie jetzt für ihre Examen brauchen, ist rar und teuer. Baumaterial habe ich hier auch schon wieder nicht. Manchmal befürchte ich fast, man glaubt mir das hier bald nicht mehr. Überschwemmungen, Polittheater, wochenlange Ausschreitungen, chaotische überreagierte Pandemiesituationen, monatelange Totalsperrung der Straße vorm Haus wegen Bauarbeiten, jetzt wieder Generalstreik. Der hat wohl keine Lust mehr, die Schaufel in die Hand zu nehmen, was!
Doch, hat er…

https://www.lostiempos.com/actualidad/pais/20221105/civicos-del-pais-se-reunen-coordinar-paro-nacional-este-lunes

Und dieser Artikel von heute sagt: wenn die in La Paz nicht endlich auf den verfassungsmäßigen Weg zurückkommen, dehnen wir den Streik auf ganz Bolivien aus.
Na, Mahlzeit

In der Ruhe liegt Kraft

2022 ist wieder im Rhythmus, das war in den beiden Vorjahren ja nicht so. Anfang Dezember sind ALLE Ausbildungsgänge (von Kindergarten über Regelschule und Berufsausbildung bis Uni) fertig, dann kommen die großen Sommerferien (Südhalbkugel!), und im Februar 2023 geht´s weiterführend in die nächste Phase. Dazu gibt es Aufnahmeprüfungen. Warum sich nicht in der Hängematte auf unserer schönen Terrasse darauf vorbereiten?

Nach konzentrierter Arbeit vorm Fernseher eingeschlafen. Hand auf´s Herz, wem ist das noch nicht passiert?

Ja! Tatsächlich! Oktoberfest in Bolivien, aber mit Jugend und Kindern und ohne Aggression

Und natürlich ganz streng deutsch besetzt, mit gaaanz wenigen Ausnahmen. Von links: Kirsty (Australien), Manuel (Bolivien), der Mann mit dem Rasierpinsel am Hut (deutsch. Woher soll ich hier auch einen Gamsbart herkriegen…), Marianne (Schweiz), Daniela (auch Schweiz), Jhonny (Panama), Amelia (Bolivien), Giovanni (Italien), in rosa: Stefaní (Frankreich), in ihrem Arm: Anku (französisch-chilenisch-bolivianisch), unten: Inge (bayerische Gastgeberin) und Diego, einer unserer Anwälte in Samaipata. Wie Sie links sehen, hat auch das Oktoberfestbier den richtigen Markennamen

Unsere Elvira (Mitte) war auch da und blieb sogar bis zum Schluß

Fliegende Tische. Jede/r saß mal irgendwo

Werner, bayerischer Gastgeber, mit Kirsty

Mit roter Feder noch David, Chilene, Ankus Vater. Zünftig, nicht? Na, wenn das nicht mindestens die Internationalität von den Münchner Wiesn hat….