Zwei von fünf Angelitos volljährig

Wieder grosse Schritte geschafft! Alicia, unsere Künstlerin aus Candelaria, wurde am 22.07.2020   18…

… und Rosemary, unsere künftige Stewardess (sie ist jetzt dreisprachig, mein Generve mit Englisch hat gefruchtet! Quechua – Spanisch – Englisch. Reicht für Flugbegleitung!) zog am 11.08.2020 nach. Fast jedes Jahr haben Sie jetzt Geburtstagsfotos von den Mädchen gesehen… sie machen sich, nicht?

Übrigens sind diese Schiefbilder mt abgeschnittenem Gesicht Selfies und gaaaaanz in. Da ich immer noch nicht über die Bundeslandesgrenze komme, konnte ich ja diesmal auch nicht selbst hin und mit ihnen feiern und Fotos machen

Die Abwärtsschraube zwischen sinnlosem Polittheater und Pandemie

Wenn sogar deutsche Medien anfangen, über Bolivien zu berichten, ist immer höchste Eisenbahn. Kenne sogar eine Klinik in Cochabamba, in der das gerade genau so aussieht wie beschrieben, Leute liegen auf den Gängen oder noch vor der Aufnahme und sterben da auch schon einmal.  Mag aber keine meiner Töchter dahinschicken, um mal ein Foto von der Situation für diesen BLOG dort zu machen. Die sollen aus den nachfolgenden Gründen mal lieber schön zu Hause bleiben…

„Nebenan“ ist alles völlig ausser Kontrolle geraten. Der erste ernstzunehmende Impfstoff (aus Russland, man macht da ja nicht so ein Bürokratiegehampel, sondern sozusagen eher das wohltuende Fehlen von diesem Haftungsangstgequatsche) kommt hier frühestens Oktober/November an. Prozentual gesehen ist die Todesquote hier übrigens ähnlich, es sind nur in absoluten Zahlen viel weniger. Brasilien ist ja eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, wir sind dagegen fast winzig…

Nun ist die Neuwahl nach zähen Verhandlungen trotz der Corona-Situation auf den 18. Oktober gesetzt worden, gut ein Jahr nach der letzten anullierten Betrugswahl…

… die von der Kokainmafia bezahlten Krawallsöldner von „links“ (nicht alle. Es gibt auch Polit-Idealisten, aber die haben der Welt bekanntlich auch noch nie was genützt) blockieren die Strassen und hindern das Durchkommen mit Gewalt…

… es gibt auch schon wieder Tote, wie könnte es auch anderes sein.

Unsere Kinder aus Candelaria, auch unsere Noemi (21), die zur Zeit in Sacaba wohnt, kommen an jenem Ort nicht mal zur Bank oder auch nur zum Geldautomaten, um von unserem Hilfskonto etwas abzuheben. Man reisst die Strassen auf, macht mit dem Aufriss Verkehrsblockaden und nutzt kleinere Steine auch, um „Blockadebrecher“ zu bewerfen und zu verletzen. Ja, warum denn auch nicht, habens doch hier so dicke und auch sonst keine anderen Probleme… habe Noemi (und die anderen) allerdings gebeten, jetzt erstmal dringend zu Hause zu bleiben. Frisches Wasser und ein paar Kartoffeln finden sich immer, und damit überlebt man jedenfalls besser als in einem Mob deutlich unter Schweineneimerniveau…

Verkehrsleer. Die sechsspurige Hauptstrasse Boliviens (Ruta 4) zwischen Santa Cruz, Cochabamba und La Paz. Hier Höhe Sacaba. Die letzten beiden Foto sind von heute und von Noemi…

FAZIT:
Unser Projekt bleibt weiter ausgebremst, (Aus-) Baumaterial kommt entweder aus dem einen oder dem anderen Grund nicht heran. Fast schon Ironie: dass ich zum Beispiel keine Matratzen für die längst fertigen Betten im Mädchenhaus bekomme, macht nichts, weil Reiseverbote bestehen, die Mädchen dürfen nicht herkommen. Oder sie würden an den Blockaden scheitern. Irgendwas ist immer, seit bald einem Jahr. Was ich hier NICHT mit Bordmaterial, Materialresten, Tauschmaterial und meinen ohnehin vorhandenen Werkzeugen (glücklicherweise habe ich eine komplette Werkzeugpalette, schon aus deutschen Tagen) machen kann, das ruht schlicht und einfach. Und aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres sollte man sich nicht zu viel Illusionen machen: das geht noch bis mindestens November so weiter. Aus dem einen oder anderen Grunde…
Mahlzeit.

Beschauliches im Corona-Winter 2020

Spaziergang mit Hund. Still geht es zu in unserem Städtchen .. aber schön. Zu Corona nur ganz kurz: alles wie seit Monaten, Tanz und Hammer, es ist einfach nicht in den Griff zu bekommen…

Klassisch-ländliche Architktur dominiert (bei uns ja auch). Aber:

Auch hier ist Bolivien. Trotz normalerweise Vollbeschäftigung im Tourismus, auch hier gibt es Ärmere. Diese Häuser sind schräg gegenüber unserer Terrasse, keine 20 Meter. Luzmabel, Jhimmy und Maythe (siehe zB April 2020, ganz unten, Spinnenphobiker RASEN da mit der Maus hin…) wohnen dort…