Neue Kandidatin Maria Alexandra

Das ist Maria Alexandra. 21 Jahre (auf dem Bild ist sie jünger, sozusagen ihr „Bewerbungsfoto“, zugleich das Foto in ihrem WhatsApp-Profil), Vollwaise mit einer kleinen Schwester, die beide in bescheidenen Verhältnissen bei ihrer 79jährigen Großmutter leben. Unten am Fluß, in einem Vorort von Samaipata, da gibt es keine Straßenblockaden (wie die Blockierer sonst gelyncht würden). Sie hat alle ihre Papiere „al dia“ und im Dezember ihr Abitur bestanden. Brauchte etwas länger, weil sie einige Dinge wie der Tod ihres Vaters 2021 aus der Bahn geworfen und zum Arbeiten gezwungen haben.
Wurscht.
Unsere jungen Leute arbeiten noch lange genug in ihrem Leben. Jetzt erstmal was Vernünftiges lernen, raus aus den Gelegenheitsjobs

Wie ALLE Kandidatinnen macht sie erstmal ihren Talenttest („orientación vocacional“), damit wir herausfinden, was sie kann, was sie will und was nicht. Dann vergleichen wir das mit den Markterfordernissen und geben zwei, drei Berufstipps. Ist einer dabei, den sie hier machen kann, ist BINGO

Das ist auch eine sehr assoziative Vorgehensweise, braucht Zeit. Maria ist sehr pfiffig, offen und kann sich gut erklären und einordnen. Da ist Alter 21 natürlich auch ein klarer Vorteil. Sie hat stundenlang begeistert mitgemacht, am Licht im Hof sehen Sie, es ist schon dunkel geworden. Um acht ging sie dann, mit der Aufgabe, die Seiten Samstag und Sonntag weiter zu füllen, auch mit Hilfe von Familien und Freunden, die manchmal tolle Ideen und Anregungen haben. Montag sehen wir uns wieder

Naturgärtner

Kinners, vorgestern haben wir alles runtergesäbelt. Warum wart Ihr nicht vorher da? Wäre alles leichter gewesen, und Ihr hättet es saftiger gehabt. Na gut

Wieder Generalstreik und Gewaltexzesse in Santa Cruz

Und wieder ausgerechnet in den großen Ferien Dezember / Januar. Die Zeit, in der wir eigentlich die Kinderheime besuchen und die in den Interviews ausgewählten Kandidatinnen herkommen sollten, um sich erstmal einzugewöhnen. Um sich dann Ende Januar in die gemäß ihren Talenten ermittelten Ausbildungen einzuschreiben und durchzustarten. Scheinbar schon wieder Essig. Seit Oktober 2019, dieser Betrugswahl von Evo Morales und Co. (MAS) und den darauf folgenden heftigen Reaktionen kocht es immer wieder, dazu kamen diese Pandemiemaßnahmen oder mal heftige Waldbrände. Manchmal bin ich froh, schon keine Haare mehr zu haben. Dazu aber bitte den letzten, deutlich erfreulicheren Eintrag von gestern hier lesen

Prima. Ab Dienstag, den 10.01.2023 gilt der Generalstreik für GANZ Bolivien. Straßenblockaden werden ausdrücklich gutgeheißen. Der staatliche Ausnahmezustand ist erklärt. Das heißt, wieder keine Reisemöglichkeiten über Land. Beschaffung von Baumaterial wieder über Ramsch und Tausch. Aber unbedingt nochmal das Positive: Haus 2 und das Mädchenbad sind fertig und betriebsbereit, wer es herschafft, ist drin.
Zum Hintergrund, obwohl es das Ganze auch schon in die deutsche Tagesschau geschafft hat. Am 28.12.2022 wurde der politisch bürgerliche Ministerpräsident Luis Camacho von Santa Cruz (ist auch Bundesland, nicht nur die Stadt. Wir gehören hier zu diesem Bundesland) von Regierungskräften (der „sozialistischen“ MAS in La Paz) in SC aus dem Auto geprügelt, mehrere Rippenbrüche. Dann sofort mit einem Hubschrauber nach La Paz entführt und dort nach kurzem Scheinprozeß inhaftiert. Und das gegen jedes Recht, denn gewählte Volksvertreter genießen auch in Bolivien Indemnität und Immunität. Eigentlich. Aber diese MASISTAS machen es lieber wie die SED, Recht, das andere schützt, ist uninteressant. Wenn es ihnen aber nützt, brüllen sie was von Demokratie und Verfassung. Meist in scheußlicher Orthografie, denn das ist ohnehin die Partei des absoluten Bodensatzes hier. Leider beträgt der Rest aus der Kanne in diesem schönen Land mehr als 50%.
Übrigens ist das Thema Volkszählung damit auch noch lange nicht vom Tisch. Die Stasi-Aktion der MAS sollte wohl auch davon ein bißchen ablenken, aber von wegen

Die Staatsanwaltschaft des Bundeslandes ist abgefackelt worden. Das ist genauso ein Mist, ob die Wut über die politische Willkür gegenüber Camacho nun verständlich ist oder nicht. Autos von Unschuldigen oder öffentliche Gebäude anzuzünden, ist keine politische Meinungsäußerung, sondern Verbrechen und Punkt.

Mal sehen, wie wir dennoch ins Projektjahr starten können. Muß mir wieder findige Wege einfallen lassen. Hoffentlich kommen hier bald mehr Fotos von lernenden frohen jungen Leuten als von diesem ganzen Bremstheather

Jahresend-BLOG 2022 Nummer 2: Rocios Examen

Hatte Rocio ja versprochen, zu ihrem Examen als Modell bereitzustehen. Ihr Auftrag für „Barbaría“ war: Glattrasieren, auch „oben rum“, Bart schneiden, Bart färben, Bart formen. Im Spiegel hinten ihr gestrenger Lehrer und Prüfer, der aber freundlicherweise mit meiner Rollei das Ganze festhält

Rasieren mit zwei verschiedenen Geräten: hier der klassische Einhand-Gilette-Klingenrasierer (jawohl, der Darth Vader da unten bin ich). Den hatte ich ihr ja geschenkt, siehe Eintrag 5.Oktober 2022 hier

Vertrauen in meine Lüttje und deren ruhige, sichere Hand beim Klappmesser. Erinnert das noch jemanden an die Eingangsszene von „Die Unbestechlichen“, als Al Capone (der sagenhafte Robert DeNiro) beim Barbier seinen Salmon zur Prohibition hält? Unterschied: bei mir nicht ein Tröpfchen Blut

VORHER. Rasiert und vorgeformt. Jetzt noch färben. Hinterher müssen Augenbrauen, Zwirbel- und Kinnbart genau die gleiche Tönung haben

Riecht komisch, das Zeug, das sie da mit einer kleinen Bürste sehr gleichmäßig einarbeitet. Drei verschiedene Durchgänge / Tinkturen waren das. War teils ein bißchen wie Ammoniak

Nachher und fertig. Das dauert so seine Zeit. Lohnt sich: sie hat bestanden. Und ich muß schon wieder zig Heiratsanträge beantworten

Jahresend-BLOG 2022 Nummer 1

Geburtstag und WM-Finale an einem Tag – das gibt es für Dezember -Geborene nur einmal im Leben. Genossen!

Es wurde auch voll. Hier ist man natürlich eher für die Südamerikaner. Na, die gewannen ja auch

Hinterher gab es einfach Fete

Unser Huhn war wohl eher für Frankreich. So sind die Gallier halt. Starrte stoisch die Wand an