Im Kindergarten von Sonia (da sind, zur Erinnerung, als Teilnehmer auch Lara und Mia, letztes Jahr war auch Miqueas noch da) mußten 5 Könige und Königinen gesucht werden, das macht man hier irgendwie gerne, Spiele ohne Verlierer gibt´s hier nicht so.
Na gut, dann wenigstens in Robe, wenn die Kinder sich schon so anstrengen (müssen)
Archiv für den Monat: September 2024
Muss ja weitergehen
Die Fliesenleger sind gekommen und kommen gut voran
Unter den Kinderspielplatz kommen noch Tanks für 10.000 Liter Wasser. Man lernt aus Dürreerfahrungen
Frühlingsanfang, auf dem Schattenthermometer 29 Grad, im Hof 37 Grad. Eine kühle Vanillesuppe mit Erdbeeren und Baguette mit Aioli (alles hausgemacht) ist da besser als eine Schweinshaxe oder so
Neulich Tropenregen – so willkommen
Kommen allerdings: 180 qm Fliesen
Kommen nicht: Yvon und Mathias
Komische Überschrift, sagen Sie?
War eine (gute) Idee unserer Koordinadorin: ich solle doch auch mal von denen erzählen, mit denen wir so oft sprechen, die aber NICHT zu uns kommen. Sei es, weil sie sich nicht so integrieren wollen, sei es, weil sie die Hausregeln nicht so mögen, sei es, weil wir nicht so von ihrem Aufstiegswillen überzeugt sind.
Ist ja kein Feriencamp hier
Kostüme der Kinder werden schweißtreibender
Denn jetzt werden die Tage wieder heißer. Was im April/ Mai noch hochangenehm war, drückt jetzt ganz schön
So fühlt sich Lara schon deutlich wohler. Hier an unserem Garagentor zum Abmarsch in eine Nachmittagssportveranstaltung bereit
Mia mümmelt mit.
Sie ist unter Sonias Obhut im Kindergarten, beendet ihr Kindergartenjahr auf jeden Fall noch hier. Das geht ja auch nur noch bis Ende November
Mist! (Auch im englischen Sinne)
„Abteilung“ übersetzt Google hier falsch, departamento = Bundesstaat in dem Fall. Bolivien hat übrigens 9
Und jetzt landesweit. Kindergarten, Uni, Schule und Co., – alles mal wieder ausgesetzt. Auch unsere Arbeiter kommen nicht, wir haben ja noch keine Fenster und Türen im Haus 4, und da herrscht wie überall schwäriger, gelbgrauer Nebel, der sehr nach Verbranntem riecht.
Schöner „Mist“, im wahrsten Sinne des englischen Wortes.
Und das nicht aus natürlichen Gründen.
Diese einfältigen Hornochsen hier betreiben unkontrollierte Brandrodung. Nun ist aber Windzeit, wie immer zu Beginn des Frühlings (anders gesagt: mit dem Wind ist erst sicher, dass der Frühling kommt), und der facht die Brände schön an. Können diese Trampel ja nicht wissen, neeeein, leben ja erst seit 1000 Generationen hier, und wenn man sieht, wie die schreiben und für 18,50 BOB plus 14,50 BOB den Taschenrechner rausholen, dann ist schon alles klar.
Und genauso fackeln sie das Land und damit den Rest ihrer kleinen Existenz ab. Immer schön von 12 bis Mittag denken und sich dabei vermehren wie die Karnickel, gerne auch mal gewaltsam mit der eigenen Tochter.
Ja, ich bin wütend
Ergänzung:
Wenn Sie bitte einmal unten in den Karten schauen, die Brände sind mit Masse in der Chiquitania und in Amazonien. Und sie sind per heute (12.9.2024) 16mal so groß wie das Saarland, da brauchen diese zwangsgeldgepamperten Sender ARD und ZDF ja nicht drüber zu berichten. Da ist es wichtiger, Scheingefechte über Asylanten von Merz und Scholz darzustellen, und -was Wunder!- deren Scheitern lang und breit darzustellen. Daß diese beiden Tranfunzeln genauso wie alle anderen ersticken werden, wenn die Lunge der Welt stirbt, ist ja nun einmal nicht Teil deutscher Journalistenintelligenz
Ansehnlich in den Samstagabend
Sie sind nicht nur unsere Zukunft und Hoffnungsträger.
Finde, man kann auch gut mal mit Genuß hinschauen.
Feiert kräftig, meine Süßen! Habt die ganze Woche gelernt und gearbeitet, wie in Bolivien üblich, Montag bis Samstag. Jetzt muß es auch mal krachen.
(Glaubt bloß nicht, daß ich in Eurem Alter Samstagabend ins Kloster gegangen bin. Das hätte mir gerade noch gefehlt)
Interessantes über Bolivien
Das sind die sehr unterschiedlichen Geozonen Boliviens. Amazonien mit wildestem Regenwald und sagenhafter Flora und Fauna, oft nur 100 m über dem Meeresspiegel. Achtung Mücken! Wer da anfällig ist, wird da oben förmlich aufgefressen.
Die Yungas haben diesen wunderschönen Hochnebelwald, Höhen ab 500 m bis 2500 m. Der schwarze kleine Punkt ist Samaipata, wir sind gerade auf 1650 m noch in den Yungas und leben daher in schönster Natur und gut aushaltbarem Klima.
Dann kommt der braune Altiplano, mit Halb-, Hoch- und Salzwüsten, bis in Höhen von 6450 m. Die Heimat der Nandus, des mittlerweile weltberühmten Quinoa und der Vicunas, der schlanken Wildform der Lamas. Sie sehen diese komische Hexennase mit dem schwarzen Strich drin. Das ist die Großstadtregion von Sipe Sipe über Vinto, Quillacollo, Cochabamba, Quintanilla und Sacaba. Dort waren wir früher, bis 2019. Leider ist die Gegend sehr entwaldet und verstädtert, daher drohen dort Dürren und bei Regen Erdrutsche (siehe hier noch einmal Februar 2018), und deswegen ist sie auch braun und zählt zum Altiplano.
Die Valles Secos sind gar nicht so trocken, da wird viel Landwirtschaft betrieben, Früchte, Salate, Gewürze und jede Menge Kartoffeln kommen da her. Außerdem Rinderherden. Unsere Nachbarstadt Mairana gehört schon zu dieser Region, und das sieht man auch.
Die Chiquitania ist so ähnlich, aber auch die Kornkammer, riesige Getreidefelder sind schon vom Flieger aus sichtbar.
Das Chaco ist dagegen eher karg, heiß und feucht. Das schwarze Kreuz markiert die Stadt Santa Cruz
Hier mal der Überblick mit den wichtigsten Städten. Der Weg von Santa Cruz über Comarapa nach Cochabamba dauert locker 10 Stunden, bei ungünstigen Bedingungen auch mehr. Sieht hier so nahe aus, alles im Zentrum von Bolivien.
Ein Größenvergleich macht die Entfernungen deutlich: