Corona bis zum 31. Mai und was im Garten übrig blieb

https://www.youtube.com/watch?v=lizbfaQqobI

Präsidentin Añez: Die totale Quarantäne bleibt für das ganze Land bis zum 10. Mai aufrechterhalten. Danach gibt es bis erstmal zum 31. Mai modifizierte Quarantäne. Dazu wird Bolivien gedanklich in Gebiete zerlegt, die in drei Kategorien aufgeteilt werden. Hohes Risiko, mittleres Risiko, moderates Risiko. Die mit hohem Risiko bleiben im gleichen Zustand wie heute, Punkt. Bei den anderen gibt es Lockerungen. Flughäfen, Restaurants und vor allem jeglicher Unterricht bleiben aber bis zum 31. Mai überall ausgesetzt. Mahlzeit. Die Neuwahlen auch erstmal, und damit gibt es schon jetzt nach hinten ausufernde Erwartungszeiten wegen Nachbeschulung usw. usw. usw. Nochmal Mahlzeit

Wir sind jetzt mit dem Projekt im Bundesland Santa Cruz, auf Landkarte rechts grün, oben drüber längster Balken, das am stärksten betroffene. Bundesländer La Paz, Oruro und Cochabamba mittelmässig betroffen. Der Rest hat’s recht bequem. Aber:

Hier bei uns im Ort ist es aufgrund der guten Disziplin der Bevölkerung und sicher auch ein bisschen Glück ganz friedlich. Wir liegen ja ganz links unten im BL Santa Cruz nahe der Grenze zu Cochabamba, „im Grünen“, nicht im Moloch. Mal sehen, welche Ebene da entscheidet, was hier im Örtchen ab 11. Mai gilt. Sicher ist: nach Santa Cruz de la Sierra (die Stadt) kommen wir so schnell nicht zum Einkaufen. Der Bau im neuen Projektstandort ist weiter ausgebremst..

Dann macht man halt den Rasen und den (Vor-) Garten, wenn die anderen Bauaufgaben ruhen

Der künftige Baugrund für den zweistöckigen Haus-3-Anbau

Lichthof mit Beginn Obstbaumbestand (wird ausgebaut, wenn Besatzung da ist)

Wir haben noch ordentlich Platz für weitere Bauten und auch für agronomische Erweiterungen, ohne Bella den Auslauf zu nehmen. Wenn man gemäht hat, sieht man das besser

 

 

Der kleine Schneider-Laden

Kann man in Corona-Zeiten ganz besonders vermissen: diese kleinen, alten, vollgepfropften Innenstadt-Lädchen oben in Cochabamba. Hier das Lädchen für alles rund ums Nähen. Ein Lieblingsladen von Noemi und mir, in der San Martin, kurz hinterm Eingang vom Mercado 25 de Mayo, gegenüber vom Gericht. Zur Zeit leider unerreichbar…

Gar nicht so einfach: der Home-Office-Chor

Wenn man sich nicht nahe sein kann und durch Nicken und Blickkontakt koordiniert ist, dann ist das gar nicht so einfach.
Unsere Unterstützerin und Dauerauftragsspenderin Susanne Walter (schlank, Brille, graue Überwurfjacke) war trotzdem dabei und hat es gewagt. Geniessen Sie das Ergebnis! Falls es hier auf der bolivianischen Webseite aus welchen Gründen auch immer nicht aufleuchtet, klicken Sie bitte auf den erscheinenden Link „Auf YouTube ansehen“. Dann geht´s

Was tun, Ostern in Quarantäne und ohne Kinder?

Erstmal stärken. Das letzte Kilo Tomaten war schon etwas überreif, also Tomatensaft machen. Jetzt hier im Hause wieder mit Original-Worcestersause, die gibt es unten in Santa Cruz, Kirsty, die hier das Lokal „La Boheme“ hat und die für ihre hervorragenden Bloody Mary braucht (für mich die besten der Welt), hat mir verraten, wo. Sie weiss auch, wo es das beste Olivenöl gibt. Unbezahlbare Tipps. Dafür übersetz ich ihr gern mal was ins Deutsche oder so. Nachbarschaftshilfe…
Der Rest aus dem Sieb, links in der Schale, gibt übrigens eine hervorragende Nudelsauce..

Und dann: Generalprobe mit Hund! Irgendwann gibt es wieder Besatzung, und dann ist es gut, wenn alles schön ist und funktioniert… hier der Lichthof unter Kokos und Granat zwischen dem Mädchenhaus rechts (fertig) und dem Lagerhaus / Gym links…

Grosses Osterfeuer ganz oben an der Grundstücksgrenze…

Der „Azteke“ ist unser Kamin in der Loggia (zum Hof mit gutem Blick zum Lichthof), wo auch alle zusammen essen und feiern können. Diese schweren Lehmbrandöfen gab es in der gesamten indigenen Welt, von den Inkas über die Mayas bis zu den Olmeken und den nordamerikanischen Indianern. Auf dem Schlot (manche haben auch nur ein Loch oben) wurde gekocht, gebraten und gebacken. Übrigens in Candelaria bis heute, deswegen sind die Küchen da so schwarz (siehe September 2016 bei Noemis Geburtstag)

Die letzten vier Granatäpfel zum Ostersonntag, die beiden Bäumchen machen jetzt Pause. Pampelmusen gibt es noch gut zwei Wochen, da sind noch eine Menge grüne dran. Herrliche Antioxidanz-Säfte sind das! Die Guayabilla werden wohl noch länger nachreifen. Das sind so kirschgrosse gelbe Süsspflaumen, durchaus mit einem Anklang von Kirsche… zum direkten Essen vom Baum wie auch für Saft gut

ACHTUNG das nächste ist ein Blickbremser-Foto! Wer eine Spinnenphobie hat, sollte nicht über das folgende Bild mit dem Papagei hinunterscrollen, sondern hier Schluss machen! Biologie-Begeisterte finden darunter noch etwas Tolles

Der bunte Wächter am Mädchenhaus bei Sonnenuntergang (so etwa 18.30 Uhr jetzt im Herbst)

Gestatten, das ist Kalinke. Sie ist noch eine junge Dame, so zwei-Fünfmarkstück-gross.Sie lebt in der urwaldähnlichen Vegetation hinter dem Lagerhaus zur hässlichen, unverputzten Wand des Nachbarhauses hin (Machen die hier immer so. Fassade hui, Rest pfui. Deswegen lasse ich da wild hochwachsen, das ist dann immer noch schöner). Genau ihr Habitat. Dort kann sie nach Herzenslust dieses fliegende Gezeuch jagen und fressen, welches mich viel mehr stört als eine würdige und noble Vogelspinne. Tja, wir leben hier in intakter tropischer Natur am Nationalpark. Demnächst kommt noch ein Jaguar vorbei, um Luzmabels Hühner zu jagen, oder ein Kondorweibchen holt sich ein totes Schaf für ihre Jungen ab. Wasserschweine und Gürteltiere wurden sowieso schon mehrfach hier im Ort gesichtet, und Kolibris und Papageien sind hier Kulturfolger.
Es gibt viel zu wenig Orte auf dieser Welt wie diesen, und es werden immer weniger….

 

Und trotzdem Frohe Ostern …

Leider mit Fotos aus dem sorglosen Ostern des letzten Jahres, aber was soll man machen. Die Covid-19-Quarantäne hat uns fest im Griff, die Militärmassnahmen zur Durchsetzung wurden gerade nochmal gesteigert. Das hat schon seinen Sinn, denn es gbt immer noch zu viele Covidioten, gerade in den Grossstädten.Und das Bundesland Santa Cruz hat gerade mal sechs Beatmungsplätze. Wenn das Virus hier zufasst … Mahlzeit …

Doch es ist Erntezeit im Garten des neuen Projekthauses, in dem ich nach wie vor mit Bella allein festsitze. Derzeit kommen in genehmen Schüben Granatäpfel und Pampelmusen

Aus Vor-Corona-Zeiten: liebe Nachbarskinder

Eine der schmerzhaftesten Erfahrungen war für mich, wegen Corona meine Tür für diese wunderbaren Nachbarskinder zu schliessen. Sie haben gar nicht mehr angeklopft, sondern sind einfach reingekommen. Wenn ich Pech hatte, auch sonntags morgens um sieben. Soll aber Schlimmeres geben. Als Bella ihre schwere Verletzung hatte (alles wieder ok), kamen sie als Hundepflegedienst vorbei. Sie liebt (und verteidigt) diese wunderbaren Zwerge genauso wie ich…

Das ist Maythe

Luzmabel. Ihre Familie hat die Hühner, die hier überall rumlaufen, auch in meinem Garten

Eliana

Leticia, hier mit ihrer (alleinerziehenden. Habe ich schon mal erwähnt, was ich von den Typen hier halte?) Mutter Lene

Ja, dann hopsen die eben mit Bella auch mal auf meinem provisorischen Aufblasbett rum. Davon werden mir schon nicht die Buchstaben aus der Zeitung fallen

Europa überholt: totale Quarantäne in Bolivien

Schlag auf Schlag. Ab Mitternacht gilt hier in Bolivien zunächst für 14 Tage totale Quarantäne. Nur das Grundbedarfspersonal hat noch Bewegungsfreiheiten, damit Strom, Gas, Wasser, Internet, Grundnahrungsmittel, Apotheken und Kliniken weiter angeboten werden können. Für den gesamten Rest gilt: grundsätzlich 24 Stunden zu Hause bleiben. Nur eine Person jeden Haushalts darf von 08.00 bis 12.00 Uhr raus und die Grundbesorgungen machen und zB den Hund rausbringen. Dabei gelten strenge Abstandspflichten, die Ladenbetreiber und Polizei kontrollieren müssen. Wer nach 12.00 Uhr noch draussen angetroffen wird, hat mindestens Erklärungsbedarf. Kliniken und Ärzte sind in jedem Fall zunächst telefonisch zu kontaktieren. Dieser Gel-Alkohol als Desinfektionsmittel wird kostenlos vom Militär verteilt, sie hupen und dann stellen sie es vor die Tür oder werfen es zu.

Gar nicht so schlecht, ehrlich gesagt. Immerhin konsequent, das Appellieren funktioniert ja in Europa irgendwie nicht so richtig. Bleibt alle gesund!

Nachtrag: Soeben meldet „Los Tiempos“, dass die Neuwahlen auch verschoben werden. Wie könnte das auch anders sein. Sehe es schon kommen: Projektneustart Januar 2021, dieses Jahr hier hat irgendwie vom ersten Tage an den Wurm drin. Na gut, was wollen wir machen… 

 

Trauriger COVID19-Vatertag 2020

Keine meine Töchter durfte mich zum 19.03.2020, dem Vatertag in Bolivien, besuchen.Wegen diesem verdammten Corona-Virus ist Bolivien lahmgelegt. Schauen Sie noch mal März 2019, was da so los war, dann verstehen Sie meine Traurigkeit.
Na schön, hier noch einmal kleine Eindrücke aus besseren Jahren:

Trotz Widrigkeiten: Weiter geht´s am Bau

Neben den politischen Unruhen (derzeit eher Unsicherheiten), einer kräftigen Regenzeit und nun auch noch CORONA (in Cochabamba sind alle Bildungseinrichtungen erstmal bis 31.03.20 zu, die Mädchen dürfen nicht hierher reisen), die alle drei ziemliche Projekthindernisse darstellen, geht es am Bau trotzdem mit einer gewissen Zähigkeit weiter. Nun ist auch das Dreierbett im Vorderzimmer des Mädchenhauses fertig. Wenn man sie denn liesse, könnten jetzt schon problemlos acht Mädchen ihre Studien hier aufnehmen…. mal sehen, wann sich diese ganzen Widrigkeiten endlich aufgelöst haben

Schalttags-Schönheiten 2020

Rocio (fast 17) und Alicia (fast 18), zwei unserer langjährigen Angelitos aus Candelaria, für eine Festlichkeit in Candelaria in traditioneller bolivianischer Kleidung und Frisur. Finde, insbesondere junge Frauen sehen in diesen Farben und Stoffen wunderhübsch aus. Beide sind Kandidatinnen für unseren CASA-Neustart nach Abschluss der a) Baumassnahmen, b) Regenzeit und c) politischen Turbulenzen wegen der Neuwahlen im Mai. Rocio hat unseren Berufsfindungskurs (siehe als Beispiel Juni 2017, weiter unten) sehr ernst genommen und lange in sich geschaut. Nun möchte sie Grundschullehrerin werden. Passt perfekt zu ihr, aufgrund ihrer Riesenfamilie hat sie immer wieder die unterschiedlichsten Kleinkinder mitgrossgezogen, sie ist empathisch und sehr freundlich, mit gewinnendem Wesen und Lachen. Alicia ermittelt noch…

Das ist unser Vereinsmitglied Manuela Schatz bei ihrer Gala am 29.02. anlässlich ihres 25-jährigen Fahrschulgründungs-Jubiläums. Ein Teil der Einnahmen der Gala geht an unseren gemeinnützigen Verein. Grosse Klasse und DANK, Manu! Links von ihr Leona Kröhle, rechts Julia Kröhle, ebenfalls Unterstützerinnen des Projekts und Töchter unseres Vereinsmitglieds Birgit Kröhle, die unter Federführung ihrer Freundin Janka Harms, ebenfalls Gala-Gast, jedes Jahr bei deren Smovey – Walk (siehe hier zB April 2018 und Juli 2019) ebenfalls zugunsten unserer CASA mitwirkt. Einfach toll, Janka, dieses Jahr (etwa April/Mai) wird es schon das vierte Mal sein – das kann man schon Tradition nennen.

Nachtrag 05.03.2020:

Liebe Freunde, heute kann ich Großartiges verkünden. Manuelas Gala vom letzten Wochenende war ein rauschendes Fest bis zum Morgengrauen – und hat für unser Projekt großartige 2.500 EUR eingebracht. Das ist schlicht grossartig, mir fehlen ein wenig die Worte. Daaaanke, Manu!