Amazon Smile macht am 20.02.23 zu

Und das mit wenig verständlicher Begründung. Es sei nicht genug bewirkt worden. Wir hier haben uns über die quartalsweisen Zahlungen sehr gefreut, davon konnte jeweils ein Kind einen Monat zur Schule geschickt werden, und ist das etwa nichts?

Wir bitten alle, die uns bisher über amazon smile- Einkäufe geholfen haben, nun über die Option bildungsspender.de nachzudenken. Da sind die Prozentsätze auch viel höher. Näheres finden Sie leicht und einfach über den Button „Danke! So können Sie den Kindern helfen“.

Und ein großer Dank an amazon, daß dort überhaupt einmal ein solches Programm initiiert worden ist. Uns hat es sehr geholfen.

 

Mein Freund der Baum ist tot (Alexandra)

Er hatte sich schon zu Zeiten unserer Vorbesitzer dort ausgepflanzt. Ein typischer, schnellwachsender Baumfarn, den es hier zu Millionen gibt. Trotzdem schön. Leider total im Weg für den Hauskomplex 4. Das wird das Mutter/Kind- Haus (alleinerziehende sehr junge Mütter gibt es hier noch mehr als Vollwaisen oder Verlassene ohne Kinder), zugleich „Gästehaus Manuela Schatz“ für Volontäre und Gäste. Und dieses Jahr nehme ich nicht wieder Rücksicht auf Andere. Wir müssen hier auch zu Potte kommen, in den Pausen zwischen Polittheater, Blockaden und anderen lustigen Aktivitätsbremsen

Was jahrelang wächst, ist in wenigen Stunden weg. Gefällt mir nicht. Werde auf der anderen Gartenseite dafür drei neue Bäume pflanzen. Obstbäume. Und an der neuen Hangstützmauer (dazu später) Maracuya-Ranken anlegen

Wurzel ziehen. Sonst kommt er wieder und hebt das neue Haus an

Da war er mal, der langjährige Freund. Hatte mindestens drei Pläne, wie man ihn mit einbaut. Alles Käse, er war einfach für alles im Weg. Trotzdem: das ist der erste (auf meine Veranlassung) gefällte Baum meines Lebens. Ich hasse es wie Idefix, das weiß ich jetzt. Also hoffentlich auch der letzte

Neuer Lebensabschnitt zu feiern…

… für und mit Tochter und Juniorchefin. Sie macht jetzt ein dreijähriges Abendstudium in CONTABILIDAD – das ist ungefähr Buchhaltung, BWL, Bankwesen und Steuern. Insbesondere letzteres ist ja hier bei weitem nicht so aufgeblasen wie in Deutschland, zudem zahlen nur große, sichtbare Unternehmen Steuern, der Rest hier fliegt unterm Radar des Fiskus. Das Ganze ist zeitintensiv, von Montag bis Samstag nach festem Stundenplan und Hausaufgaben. Und hier macht sie ja auch noch mit, dazu kellnert sie im Boheme nach Bedarf und macht Sport. Na, mit 22 ist die Energie da.

Um ihr den Einstieg etwas appetitlich zu gestalten, gab es meinen berühmten Weißen Auflauf (Weißfisch und alles weiße Gemüse, was es gerade so gibt, dazu Bechamel-Sauce mit Knoblauch, weißem Pfeffer und Muskatnuß und einer Haube aus geriebenem weißen Käse. Der ist hier ein bißchen wie FETA in Deutschland, aber aus Rindermilch). Auch Bella zeigt sich da interessiert.
Na, dann toi, toi, toi, Töchterchen!

Ende der Regenzeit in Sicht

Sieht doch schon viel friedlicher aus. Bald ist wieder Außenbau-Zeit

Leider war das alte Dach wieder undicht, und wenn es naß ist, kann man auch nichts machen außer böse da oben auszurutschen. Regenzeit bedeutet auch Stromausfälle, deswegen ist das hier mit Taschenlampe angeleuchtet

 

Wenn man junge Leute um Fotos bittet

… dann kommt erstmal so ein Zeug. Hilft mächtig weiter

Das Tiktoken kann Brenda (16) offenbar nicht lassen. Na gut, wenn ihr das so wichtig ist. Hier hat man wenigstens einen kleinen Eindruck von ihr

Zur Erinnerung: das war Brenda (links) mit 4 Jahren 2010 in der CIUDADELA in Cochabamba. Rechts ihre große Schwester Abril, damals 9. Ist das damalige Abschiedsfoto, musste wieder nach D, ohne sie.
Erklärt wohl ein bißchen die Stimmung auf dem Bild

Neue Kandidatin Maria Alexandra

Das ist Maria Alexandra. 21 Jahre (auf dem Bild ist sie jünger, sozusagen ihr „Bewerbungsfoto“, zugleich das Foto in ihrem WhatsApp-Profil), Vollwaise mit einer kleinen Schwester, die beide in bescheidenen Verhältnissen bei ihrer 79jährigen Großmutter leben. Unten am Fluß, in einem Vorort von Samaipata, da gibt es keine Straßenblockaden (wie die Blockierer sonst gelyncht würden). Sie hat alle ihre Papiere „al dia“ und im Dezember ihr Abitur bestanden. Brauchte etwas länger, weil sie einige Dinge wie der Tod ihres Vaters 2021 aus der Bahn geworfen und zum Arbeiten gezwungen haben.
Wurscht.
Unsere jungen Leute arbeiten noch lange genug in ihrem Leben. Jetzt erstmal was Vernünftiges lernen, raus aus den Gelegenheitsjobs

Wie ALLE Kandidatinnen macht sie erstmal ihren Talenttest („orientación vocacional“), damit wir herausfinden, was sie kann, was sie will und was nicht. Dann vergleichen wir das mit den Markterfordernissen und geben zwei, drei Berufstipps. Ist einer dabei, den sie hier machen kann, ist BINGO

Das ist auch eine sehr assoziative Vorgehensweise, braucht Zeit. Maria ist sehr pfiffig, offen und kann sich gut erklären und einordnen. Da ist Alter 21 natürlich auch ein klarer Vorteil. Sie hat stundenlang begeistert mitgemacht, am Licht im Hof sehen Sie, es ist schon dunkel geworden. Um acht ging sie dann, mit der Aufgabe, die Seiten Samstag und Sonntag weiter zu füllen, auch mit Hilfe von Familien und Freunden, die manchmal tolle Ideen und Anregungen haben. Montag sehen wir uns wieder

Naturgärtner

Kinners, vorgestern haben wir alles runtergesäbelt. Warum wart Ihr nicht vorher da? Wäre alles leichter gewesen, und Ihr hättet es saftiger gehabt. Na gut

Wieder Generalstreik und Gewaltexzesse in Santa Cruz

Und wieder ausgerechnet in den großen Ferien Dezember / Januar. Die Zeit, in der wir eigentlich die Kinderheime besuchen und die in den Interviews ausgewählten Kandidatinnen herkommen sollten, um sich erstmal einzugewöhnen. Um sich dann Ende Januar in die gemäß ihren Talenten ermittelten Ausbildungen einzuschreiben und durchzustarten. Scheinbar schon wieder Essig. Seit Oktober 2019, dieser Betrugswahl von Evo Morales und Co. (MAS) und den darauf folgenden heftigen Reaktionen kocht es immer wieder, dazu kamen diese Pandemiemaßnahmen oder mal heftige Waldbrände. Manchmal bin ich froh, schon keine Haare mehr zu haben. Dazu aber bitte den letzten, deutlich erfreulicheren Eintrag von gestern hier lesen

Prima. Ab Dienstag, den 10.01.2023 gilt der Generalstreik für GANZ Bolivien. Straßenblockaden werden ausdrücklich gutgeheißen. Der staatliche Ausnahmezustand ist erklärt. Das heißt, wieder keine Reisemöglichkeiten über Land. Beschaffung von Baumaterial wieder über Ramsch und Tausch. Aber unbedingt nochmal das Positive: Haus 2 und das Mädchenbad sind fertig und betriebsbereit, wer es herschafft, ist drin.
Zum Hintergrund, obwohl es das Ganze auch schon in die deutsche Tagesschau geschafft hat. Am 28.12.2022 wurde der politisch bürgerliche Ministerpräsident Luis Camacho von Santa Cruz (ist auch Bundesland, nicht nur die Stadt. Wir gehören hier zu diesem Bundesland) von Regierungskräften (der „sozialistischen“ MAS in La Paz) in SC aus dem Auto geprügelt, mehrere Rippenbrüche. Dann sofort mit einem Hubschrauber nach La Paz entführt und dort nach kurzem Scheinprozeß inhaftiert. Und das gegen jedes Recht, denn gewählte Volksvertreter genießen auch in Bolivien Indemnität und Immunität. Eigentlich. Aber diese MASISTAS machen es lieber wie die SED, Recht, das andere schützt, ist uninteressant. Wenn es ihnen aber nützt, brüllen sie was von Demokratie und Verfassung. Meist in scheußlicher Orthografie, denn das ist ohnehin die Partei des absoluten Bodensatzes hier. Leider beträgt der Rest aus der Kanne in diesem schönen Land mehr als 50%.
Übrigens ist das Thema Volkszählung damit auch noch lange nicht vom Tisch. Die Stasi-Aktion der MAS sollte wohl auch davon ein bißchen ablenken, aber von wegen

Die Staatsanwaltschaft des Bundeslandes ist abgefackelt worden. Das ist genauso ein Mist, ob die Wut über die politische Willkür gegenüber Camacho nun verständlich ist oder nicht. Autos von Unschuldigen oder öffentliche Gebäude anzuzünden, ist keine politische Meinungsäußerung, sondern Verbrechen und Punkt.

Mal sehen, wie wir dennoch ins Projektjahr starten können. Muß mir wieder findige Wege einfallen lassen. Hoffentlich kommen hier bald mehr Fotos von lernenden frohen jungen Leuten als von diesem ganzen Bremstheather

Jahresend-BLOG 2022 Nummer 2: Rocios Examen

Hatte Rocio ja versprochen, zu ihrem Examen als Modell bereitzustehen. Ihr Auftrag für „Barbaría“ war: Glattrasieren, auch „oben rum“, Bart schneiden, Bart färben, Bart formen. Im Spiegel hinten ihr gestrenger Lehrer und Prüfer, der aber freundlicherweise mit meiner Rollei das Ganze festhält

Rasieren mit zwei verschiedenen Geräten: hier der klassische Einhand-Gilette-Klingenrasierer (jawohl, der Darth Vader da unten bin ich). Den hatte ich ihr ja geschenkt, siehe Eintrag 5.Oktober 2022 hier

Vertrauen in meine Lüttje und deren ruhige, sichere Hand beim Klappmesser. Erinnert das noch jemanden an die Eingangsszene von „Die Unbestechlichen“, als Al Capone (der sagenhafte Robert DeNiro) beim Barbier seinen Salmon zur Prohibition hält? Unterschied: bei mir nicht ein Tröpfchen Blut

VORHER. Rasiert und vorgeformt. Jetzt noch färben. Hinterher müssen Augenbrauen, Zwirbel- und Kinnbart genau die gleiche Tönung haben

Riecht komisch, das Zeug, das sie da mit einer kleinen Bürste sehr gleichmäßig einarbeitet. Drei verschiedene Durchgänge / Tinkturen waren das. War teils ein bißchen wie Ammoniak

Nachher und fertig. Das dauert so seine Zeit. Lohnt sich: sie hat bestanden. Und ich muß schon wieder zig Heiratsanträge beantworten

Jahresend-BLOG 2022 Nummer 1

Geburtstag und WM-Finale an einem Tag – das gibt es für Dezember -Geborene nur einmal im Leben. Genossen!

Es wurde auch voll. Hier ist man natürlich eher für die Südamerikaner. Na, die gewannen ja auch

Hinterher gab es einfach Fete

Unser Huhn war wohl eher für Frankreich. So sind die Gallier halt. Starrte stoisch die Wand an