Wieder Baumaterial „geramscht“ – weiter geht es

Wir haben im Ort über Facebook eine kleine Börse für wichtige Sachen organisiert. Mit Mundschutz, Baukarre und Gummihandschuh kann man ja nun auch auf Distanz Zement und Steine ohne Risiko einkaufen. Ausserdem ist uns auch nicht damit gedient, wenn nach Corona hier die Hälfte aller Mitbürger pleite ist

Heute war die Reparatur der unteren Ecke der Hangmauer im Lichthof dran. Als Wasserlass konzipiert, hat die starke Regenzeit da doch einiges „mitgenommen“. Jetzt wieder stabil. Sie sehen in der Wand auch Löcher, die den Wasserdruck aus dem Hang nehmen sollen. Es regnet jetzt nur noch selten und moderat, aber das nächste Tropengewitter oder der nächste Dezember kommt bestimmt

Wie man an den Sturzresten unten noch sieht, haben hier sowohl Regen als auch die Katzen (auf der Flucht vor Bella, könnten auch oben rum gehen, aber machen sich wohl einen Spass draus), eine richtige Ecke in die Grenzmauer gefressen / gekratzt. Jetzt wieder ordentlich zementiert und geschlossen. Auch Lehmwände brauchen einen gewissen Regenschutz. Glücklicherweise hatten wir noch einige Dachziegel hinterm Deposito, von den Dachsanierungen zu Beginn der Regenzeit (siehe Dezember 2019) …

Weiterbauen, was immer möglich ist…

So sah der Mückenschutzrahmen im Bad des Haupthauses aus. Insbesondere bei Licht findet da natürlich jede Mücke ihren Weg hinein. Es fehlen jetzt aber seit Monaten Baumaterialien. Konnte aber wieder was tauschen und ramschen…

Jetzt seht mal zu, Ihr Stechviecher!

Das an sich hübsch gelegene Fenster über unserem grossen Gemeinschaftstisch war, wie man sieht, sehr dilettantisch zusammengenagelt und ein Staub-Einlader..

… und ausserdem zu viel Holz, zu wenig Glas, zu wenig Licht. Alles besser jetzt, und mit Mückenschutz im Aussenrahmen. Noch streichen, und dann ist das schöne Zedernholz zukunftsfähig… kleine Schritte in diesen Zeiten. Aber: Schritte!

Freud und Leid – die „Tanz- und Hammertheorie“

Etwa so wird die grossartige Spendenaktion von Vereinsmitglied Manuela Schatz (links, siehe auch März 2020, dort etwas weiter unten) auch in der Braunschweiger Zeitung dargestellt werden. Das hast Du verdient, Manu! Rechts Vereinsmitglied und Freundin Birgit Kröhle

Leider sind wir wieder eingesperrt wie März/April/Mai. Einer dieser Fernseh-Virologen hat ja die „Tanz- und Hammertheorie“ entwickelt. Bricht das Virus wieder aus, ist der neue Tanz wieder vorbei, zurück in Quarantäne. So ist es leider hier gewesen

Natürlich müssen wir hier solche Bilder wie nebenan in Brasilien (Quelle: Tagesschau-App), also vorausgehobene Gräber bis zum Horizont, vermeiden. Trotzdem, das Herz hängt halt irgendwann….

Vio jetzt auch dabei / Corona-Bremsen-Update

In unserer „Snoopy-im-Weltall-Kuck-Runde“ ist jetzt auch Vio(lieta) dabei (vorne im Bild). Sie wohnt direkt Wand an Wand nebenan, und mir ist schon mal aufgefallen, dass sie verträumt zu Bella auf unsere Terrasse schaute oder über die Strasse, wo die anderen Kinder fröhlich spielten. Heute fasste sie sich ein Herz und kam vorbei. Erst fremdelten die Kinder, aber dann ging es los. Also, wenn das die derzeitige Corona-Aufgabe ist, hier in der CASA Kinder-Strassenfreundschaften zu stiften, hat sich ja schon wieder alles gelohnt. Maythe sitzt übrigens immer noch in Santa Cruz fest. Ach ja, Corona im Juni 2020:

Bei uns im Bundesland Santa Cruz sieht es weiterhin am Schlimmsten aus, trotz rigider Massnahmen. Da wir aber bloss nach rechts über die Grenze nach Brasilien schauen müssen, wo sie vorsorglich Massengräber bis zum Horizont ausheben, sind wir mal lieber ganz stille…

Kurz und knapp: in Santa Cruz (Stadt) herrscht weiterhin totale Quarantäne

In Cochabamba (Bundesland UND Stadt), wo meine Töchter und Ziehtöcher sowie „Enkel“ festhängen, sieht die „Lockerung“ leicht, einfach und verbraucherfreundlich verständlich erklärt so aus (nur Auszüge, sonst wäre der BLOG gesprengt):

Um einen Feldpostkarten-Kalauer des 2. Weltkrieges zu zitieren: „Alles Scheisse, Deine Elli“.

Samaipata:

Bei uns in Samaipata (der Regen dauert dieses Jahr ungewöhnlich lange) leben wir ausser am Wochenende schon vergleichsweise entspannt miteinander. Leider sind wir umrahmt von Hochrisikogebieten, können also weder „nach links oder rechts weg“.

Und jetzt blockieren sie schon wieder die Strassen auch für den erlaubten systemrelevanten Restverkehr (Grundnahrungsmittel, Medikamente usw.), weil irgendwelche Hilfsmittel angeblich nicht fliessen. Vorgeschmack auf das, was demnächst bei den Neuwahlen passiert? Dieses Kalenderjahr ist hier echt gebeutelt…

Unser Förderer Stephan Striebig leider verstorben

In diesen Corona -Zeiten erreicht uns eine weitere sehr traurige Nachricht. Unserer langjähriger Freund und Förderer, Herr ass. jur. Stephan Striebig, ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben. Er war ein Freigeist mit zahlreichen Fähigkeiten und sehr differenzierten Interessen, stets lebensfroh und ein begeisterter Familienmensch. Ein stets gern gesehener Freund, der auch mit Freude in sein schönes Haus zu unvergesslichen Weinproben einlud. Zu seinem 70. Geburtstag verzichtete er auf Geschenke und bat stattdessen um Spenden für unsere CASA, was seinerzeit einen namhaften vierstelligen Betrag erbrachte. Auch nun wird seitens der Familie wieder an unser Projekt gedacht. Dafür danken wir zutiefst berührt.

Er wird überall fehlen, und wir trauern mit seiner lieben Familie

Irina und Stephan Striebig, noch vor Kurzem

Neues Durchatmen nach Corona

Abgesehen davon, dass das Einkaufen auch unter weiteren, hinnehmbaren Einschränkungen doch wirklich leichter geworden ist, kann man auch wieder mit Hund in die Natur gelangen. Hier zwei tiefenentspannte Kumpels auf dem Wege dahin …

Blick vom Kamm auf Samaipata mit den Weinbergen. Ein Lieblingsplatz von Bella und mir…

… hinter mir ist die Wiese noch mal so gross. Bella kann toben, wie sie will. Und hier haben wir auch Fahrschulunterricht für Elvira gemacht, als sie mal hier war. Ist einfach gross genug, stört keinen

Eine meine Lieblingsergänzungssportarten seit bald 15 Jahren, hier oben in bester Luft und guten Steigungen und Gefällen noch mal besser, und vor allem: mit freilaufendem Hund. Der Blick rechts und links vom Kammweg in die Täler von Samaipata und San Juan ist herrlich

Das wurde aus dem Pappmache-Kondor vom Karneval (siehe Februar 2020). Nimm´s leicht, mein Bester, die Welt ist nun mal so …

Sondermeldung: Neue Freiheiten „nach“ (?) Corona

So richtig gut sehen wir im Bundesland Santa Cruz nicht aus: absoluter Viren-Marktführer. Wir sind hier aber an der Grenze zu Cochabamba, daher:

.. bei uns im Kleinstädtchen Lockerungen ähnlich wie in Deutschland! Auch ältere Menschen und Kinder dürfen beschränkt endlich wieder raus…

.… morgens kam Luzmabel und bot gleich fünf frischgelegte freilaufende Eier zum Kauf an… GEKAUFT! ….

… und dann spielte sie seit 50 Tagen erstmals wieder mit Bella. Sie ist ein hinreissendes Kind, meine Stimmung besserte sich um 248,79 %… das war mir gar nicht so klar, wie klein und mickrig die Welt in diesen 50 Tagen geworden war ….

… und es gab wieder den von ihr geliebten europäischen Käseteller, mit Ei, Zwiebelringen, Tomaten und meiner „geheimnisvollen“ selbstgerührten Curry-Ketchupsosse. Natürlich auch frischgepressten Saft.
Ab sofort wieder geht KEIN einziges Kind so von meinem Grundstück:
a) unglücklich
b) hungrig
c) durstig
d) nichts Neues gelernt.
Comesn´t in question,um Sie mal wieder mit meinem brillianten Englisch zu verzaubern.

Und auch was von Luzmabel gelernt! „Du darfst die Pampelmusen nicht pflücken! Da reisst Du die besten Neutriebe mit ab! Schüttel den Baum, was reif ist, fällt…“, wir schüttelten gemeinsam, hier die Schüttelernte. Sie hat Recht

50 Tage ohne Elektrogerät an der Murmel. Wie gelobt. Waldschrat. Das versprochene „Nachher“-Foto ist hier:

Und da isser wieder, der Schelm

Wusste gar nicht, dass meine halbkahle Rübe in acht Wochen noch so viel Wolle gibt … vielleicht sollte ich nebenberuflich als Schaf arbeiten, um weitere Einnahmen für das Projekt zu generieren …

 

Ungute Corona-Entwicklungen

Da hat man einmal die Woche 4 Stunden Ausgang und dann regnet es, na toll. Dadurch sieht man aber gut die Abstandskreise, die man überall auf den Boden gemalt hat. Da hat man sich mit Maske reinzustellen, wenn man etwas kaufen möchte…

Mobile Desinfektionsdusche am Marktausgang. Eintreten (mit Rucksack und Einkaufsbehältern), einmal drehen, durchdesinfiziert. Brille besser vorher in die Brusttasche stecken…

Innerhalb weniger Tage Verschlechterung. In Vallegrande ist ein CoviD19-Infizierter „geflohen“, keiner weiss, wo der Trottel sich aufhält. Jetzt erwägt man den TOTALEN Shutdown auch hier, bis man den Vogel aufgespürt und eventuelle Kontakte identifiziert hat. Also ehrlich, manche müsste man…

Corona bis zum 31. Mai und was im Garten übrig blieb

https://www.youtube.com/watch?v=lizbfaQqobI

Präsidentin Añez: Die totale Quarantäne bleibt für das ganze Land bis zum 10. Mai aufrechterhalten. Danach gibt es bis erstmal zum 31. Mai modifizierte Quarantäne. Dazu wird Bolivien gedanklich in Gebiete zerlegt, die in drei Kategorien aufgeteilt werden. Hohes Risiko, mittleres Risiko, moderates Risiko. Die mit hohem Risiko bleiben im gleichen Zustand wie heute, Punkt. Bei den anderen gibt es Lockerungen. Flughäfen, Restaurants und vor allem jeglicher Unterricht bleiben aber bis zum 31. Mai überall ausgesetzt. Mahlzeit. Die Neuwahlen auch erstmal, und damit gibt es schon jetzt nach hinten ausufernde Erwartungszeiten wegen Nachbeschulung usw. usw. usw. Nochmal Mahlzeit

Wir sind jetzt mit dem Projekt im Bundesland Santa Cruz, auf Landkarte rechts grün, oben drüber längster Balken, das am stärksten betroffene. Bundesländer La Paz, Oruro und Cochabamba mittelmässig betroffen. Der Rest hat’s recht bequem. Aber:

Hier bei uns im Ort ist es aufgrund der guten Disziplin der Bevölkerung und sicher auch ein bisschen Glück ganz friedlich. Wir liegen ja ganz links unten im BL Santa Cruz nahe der Grenze zu Cochabamba, „im Grünen“, nicht im Moloch. Mal sehen, welche Ebene da entscheidet, was hier im Örtchen ab 11. Mai gilt. Sicher ist: nach Santa Cruz de la Sierra (die Stadt) kommen wir so schnell nicht zum Einkaufen. Der Bau im neuen Projektstandort ist weiter ausgebremst..

Dann macht man halt den Rasen und den (Vor-) Garten, wenn die anderen Bauaufgaben ruhen

Der künftige Baugrund für den zweistöckigen Haus-3-Anbau

Lichthof mit Beginn Obstbaumbestand (wird ausgebaut, wenn Besatzung da ist)

Wir haben noch ordentlich Platz für weitere Bauten und auch für agronomische Erweiterungen, ohne Bella den Auslauf zu nehmen. Wenn man gemäht hat, sieht man das besser